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Notfalltasche ‚chronikit‘: Mit Crowdfunding zum Erfolg

Sabine und Benedikt Engel

Asthmatische Erkrankungen sind hierzulande weit verbreitet: Gesundheitsexperten schätzen, dass insgesamt etwa sechs Millionen Menschen betroffen sind, davon enden jährlich ca. 7000 Fälle tödlich. Rund ein Viertel der Betroffenen sind Kinder, bei ihnen ist die chronische Atemwegserkrankung oft allergisch bedingt. Eine spezielle Asthmatasche, die sich unproblematisch mitführen lässt, soll das Leben der betroffenen Kinder und Erwachsenen erleichtern.

Asthmaanfall kann lebensbedrohlich sein

Das Krankheitsbild äußert sich durch extreme Kurzatmigkeit, die häufig zum ersten Mal beim Sport, Treppensteigen und in seelisch belastenden Situationen auftritt. Neben Atemnot leiden die Betroffenen meist an langem und erschwertem Ausatmen, welches von Pfeif- oder Brummgeräuschen begleitet wird. Die Luftnot verursacht enorme Angst- und Unruhegefühle, welche sogar bis zur Todesangst führen können. Auslöser für die Atemnot ist die angeschwollene Bronchialschleimhaut, welche infolge der Entzündung schwer lösbaren Schleim produziert. Durch die zusätzlich hinzukommende Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus) verengen sich die Bronchien so stark, dass der Patient Probleme beim Ausatmen hat. Während sich die verbrauchte Luft in seiner Lunge ansammelt und auch das Einatmen immer schwerfälliger wird, kann es schnell passieren, dass der Patient zu wenig Sauerstoff erhält.

Von Asthmapatienten benötigte Medikamente

Jeder Patient erhält die auf seinen individuellen Krankheitsverlauf optimal abgestimmte Medikation. Diese erfolgt nach einem Fünf-Stufen-Plan mit entsprechend angepasster Dosierung.

Asthmatiker werden standardmäßig meist mit zwei Arten von Medikamenten versorgt. Der behandelnde Arzt verschreibt zum einen ein entzündungshemmendes Präparat, zum anderen mindestens ein Notfallmedikament. Ersteres lindert die in den Bronchien befindliche Entzündung und sorgt dafür, dass die übermäßige Bildung von zähem Bronchialschleim verringert wird. Das Notfallspray entspannt die während des Anfalls verkrampfte Bronchialmuskulatur, sodass der Asthmakranke schnellstmöglich wieder ausreichend Sauerstoff erhält.

chronikit Notfalltasche für Asthmatiker

Asthmakranken wird dringend empfohlen, die Medikamente, Hilfsmittel wie PeakFlow und das Asthmatagebuch als individuelles Notfallset ständig mitzuführen. Doch ein strukturiertes Nofallset, in dem sowohl die Medikamente, Notfallarznei als auch eine Erste-Hilfe-Anleitung übersichtlich angeordnet Platz finden, gab es bisher nicht.

Die von der Start-up Gründerin Sabine Engel entwickelte Notfalltasche chronikit schafft hier Abhilfe und löst dieses Problem: Die für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignete Therapietasche ähnelt optisch einer Federtasche für die Schule und lässt sich über einen umlaufenden Reißverschluss schnell und unproblematisch aufklappen. Notfallspray, Inhalierhilfe, Tagesdosette für Tabletten und Peak-Flow-Meter können im Bedarfsfall sofort hinter den verschiedenfarbigen Gummilaschen hervorgeholt werden.

Die Therapietasche enthält darüber hinaus einen vom behandelnden Arzt unterzeichneten Verordnungsplan mit allen wichtigen Angaben über die Medikamente und deren Dosierung. Außerdem bewahren Patienten in der lebensrettenden Notfalltasche ihre Einverständniserklärung zur juristischen Absicherung der Helfenden. Für den Fall, dass die Betroffenen zu einer Selbstbehandlung nicht mehr imstande sind, befindet sich auf der linken Innenseite der Tasche ein Notfallplan mit Notrufnummern und leicht verständlichen Anweisungen für die Ersthelfer. So können auch Menschen, welche einer solchen Situation erfahrungsgemäß oft hilflos gegenüber stehen, schnell reagieren und erste Hilfe leisten, um Schlimmeres zu verhindern.

Startnext finanziert Fertigung der Notfalltaschen

Die durch IQutilis entwickelte Therapie- und Notfalltasche chronikit wurde in der Startphase aus Mitteln der Crowdfunding-Plattform Startnext.com finanziert. Das bekannte Berliner Unternehmen unterstützt nicht nur erfolgversprechende Projekte aus den Bereichen Kunst und Kultur mit dem benötigten Kapital, sondern finanziert auch Erfindungen. Zu diesen gehört auch unsere im Jahr 2017 hergestellte Asthma-Notfalltasche. Wie andere Start-ups machte auch die Gründerin Sabine Engel mit der Crowdfunding-Plattform Startnext.com positive Erfahrungen: Nachdem das erste Fundingziel von 5.000 Euro erreicht war, mit welchen sie die ersten 100 Taschen und die Markteröffnung finanzierte, konnte sie auch einen Investor sowie namhafte Hersteller gewinnen, welche nun die chronikit Produkte in ihrem Auftrag fertigen.